Sizilien

Zuviel in der Hose

Morgens schließen wir Bekanntschaft mit dem italienischen Frühstück: süße Kekse, süßer Kuchen, süße Brötchen, süßer Honig, süße Marmelade, Croissants mit Schokofüllung. Im Anschluss sucht Kerstin den Garten nach Tomaten ab.

 

Auf zum ersten Ausflug. Vom antiken Tyndaris zu einem Traumstrand, der weit wie eine Zunge ins Meer ragt. Wir sind fast allein, finden rasch einen schönen Platz. Kerstin macht sich klar zum Schwimmen: Unter Top und Shorts trägt sie einen super Bikini, weiß mit schwarzen Streifen. Ihre neue Fitness-Trainingsmethode zeichnet sich an Po und Bauchmuskeln ab. So sieht Markus ihr nach, wie sie ins Meer zum Baden geht. Da gibt’s nur eins: nicht lange überlegen, hinterher!

 

Nach wenigen Sekunden im Wasser - abgekühlt und wieder etwas bei Sinnen - merkt Markus, dass der Autoschlüssel noch in der Tasche der Badeshorts steckt. Mist. Ein Drama beginnt.

 

Später stellen wir fest: Der Schlüssel ist im Eimer. Die Elektronik löst die Wegfahrsperre nicht mehr. Wir sitzen fest, irgendwo im sizilianischen Nirwana namens Olivieri. Es folgen ungezählte Telefonate mit Sixt zum weiteren Vorgehen. Die Call Center Mitarbeiter können kaum Englisch, nichts entscheiden und mit solchen Situationen nicht umgehen. Alles läuft zäh. Unsere deutschen Handys können keine italienischen Servicenummern wählen. Teilweise telefoniert Markus aus einer Eisdiele – mit Sixt und dem italienischem ADAC.

 

Warten in der Sonne Siziliens. Stunden später kommt der Abschleppwagen. Die Leute aus der Werkstatt versuchen den Wagen zu starten, vergebens. Der Panda wird abgeschleppt. Und wie kommen wir hier weg? Schließlich holt Elvira aus unserem Hotel uns ab, organisiert von den Werkstatt-Leuten. Nach fünf Stunden Warten, Telefonieren und Warten geht es zurück nach Santa Margherita. Elvira ist etwas genervt und ohne Orientierung. Sie findet aus Olivieri erst ’raus, nachdem wir dreimal im Kreis gefahren sind. Und schließlich fährt sie auf die Autobahn – aber in die falsche Richtung. Wieder erst nach 23 Uhr im Hotel. Die Bedienung kräuselt die Stirn, aber wir bekommen noch etwas zu essen.

 

Zum Pech des Tages gehört auch, dass sich auf unserer neuen Kamera ein Fleck innen auf der inneren Linse gebildet hat. Von diesem Tag an tragen sämtliche Fotos einen schwarzen Punkt.

 

Unbedingt zu erwähnen ist noch: Der Beifahrer aus dem Abschleppwagen hat Markus Alter auf 32 Jahre geschätzt.

 

Leute, so schlimm war der Tag gar nicht.

 

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