Südafrika

Ein wenig Luxus

Wir verlassen den staatlichen Krüger Nationalpark in Richtung unserer nächsten, privaten Lodge, die wiederum dem Krüger-Park angegliedert ist. Die Fahrt von 200 Kilometern macht die Ausdehnung des Krüger Parks, der größer als das Saarland ist, erlebbar. Wir freuen uns auf das Balule Game Reserve, wo wir in der Mohabetsi Safari Lodge zu Gast sind. Es ist die teuerste Unterkunft der Reise mit Vollpension und Safaris inklusive.

 

Wir werden nicht enttäuscht. Die Inhaber Alma und Toni kümmern sich persönlich. Das Camp ist nicht auf maximalen Gewinn angelegt, mehr als zehn Rondavels gibt es nicht. Die Einrichtung edel, authentisch, afrikanisch. Grüne Bäume und Pflanzen, die Rasenkanten akkurat angesteckt. Es gibt Mittagessen. Nachdem unsere Mahlzeiten seit einer Woche eher Camping-Charakter hatten, wissen wir jeden Bissen der getrüffelten Tagliatelle zu schätzen. Abends essen wir am Lagerfeuer, Lammkarree mit Minzsoße sowie andere afrikanische Spezialitäten.

 

Die Safaris machen den Unterschied zu den staatlichen Camps dann offensichtlich. Die zwei Ranger und zusätzlich ein Spurenleser steuern den Gruppen-Jeep nicht auf den Pisten, sondern mitten durch den Busch – so dicht wie möglich an die Tiere. Auf diese Weise sehen wir wieder zahlreiche Tiere aus kurzer Distanz. Doch das Bemühen, den Gästen für ihr Geld unbedingt etwas zu zeigen, führt zum Beispiel dazu, dass wir Elefanten konsequent verfolgen und dann inmitten der Herde stehen bleiben. Folge ist, dass sich ein Elefantenbulle von unserem Jeep angegriffen fühlt, die Ohren spreizt und schnaubend auf uns zumarschiert. Die Ranger müssen zurücksetzen und ebenfalls laut werden, um die Situation zu entschärfen. Der Beinahe-Angriff fährt uns im offenen Jeep wie ein Schreck in die Glieder. Gleichzeitig fragen wir uns, ob es nötig ist, den Tieren so dicht auf den Leib zu rücken. Das Gefühl, die Tiere zu stören, nimmt uns an einigen Stellen den Spaß.

 

Morgens und abends sind die Tiere am aktivsten. So beginnt der nächste Morgen um 5.30 Uhr. Wieder in den Busch, wieder viele Tier-Erlebnisse. Das letzte Stück laufen wir mit der Gruppe zurück zur Lodge und sprechen mit den Rangern über den Busch, das Land, die Leute. Ein intensiver Tagesbeginn.

 

*** Story of the day: Safety first?

Um unsere Lodge herum gibt es sämtliche gefährliche Tiere. Zuletzt haben wir in unmittelbarer Nähe ein Wasserloch mit Krokodilen gesehen. Da interessiert uns die Frage: „Wie sicher sind wir eigentlich?“ Die Antwort des Camps ist ein einzelner, kniehoch gespannter Draht, der um die Anlage herumführt. Wir fragen Alma und Toni: „Das soll ausreichen?“ Die Antwort knapp: „Passiert ist bislang nie etwas.“

 

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