Bye bye Capo Verde

Zurück auf San Vicente. Die letzten anderthalb Tage verbringen wir in einer Hotelanlage nahe am Flughafen. Sie liegt an einem gigantischen Strand mit kräftiger Brandung. Die starke Strömung macht es zu gefährlich, weiter raus zu schwimmen.

 

Das Hotel ist nur noch die Durchgangsstation für den Rückflug. Zum Glück. Es ist alles schön angelegt mit Poollandschaften, Restaurants, Appartements, Bar mit Blick aufs Meer. Alles nicht älter als fünf Jahre. Aber die Coronawunden klaffen an allen Ecken und Enden. Nur noch die Hälfte der Poolliegen ist in Takt, gesprungene Fliesen, bröckelnder Putz, loses Gehwegpflaster. Das Geld für Investitionen in die Sanierung ist nach der Pandemie noch lange nicht verdient.

Ein Erlebnis beschert uns die Station dann doch noch. Gegenüber der Anlage befindet sich ein Restaurant, das extrem gut bewertet ist. Leider ist es geschlossen, es soll in Kürze wieder öffnen. Wir hoffen auf einen tollen letzten Abend. Per Zufall treffen wir den Besitzer, einen betagten Briten, als er aus seiner Garage fährt. Nein, er macht erst nächste Woche wieder auf. Pech gehabt. Enttäuschung. Aber dann: Sein ehemaliger Koch hat im Nachbarort ein eigenes Restaurant eröffnet. Es wären zwei Kilometer, zu Fuß am Strand gut machbar, mit den vielen streunenden Hunden aber zu gefährlich. Kurzerhand telefoniert er mit seinem ehemaligen Koch, der an seinem Ruhetag extra für uns öffnet, bringt uns hin und klärt, dass der Koch uns wieder zurückfährt. Und so wir es doch noch der schöne Abschlussabend mit einem tollen kapverdischen Essen in einem schlichten, aber authentischen Ambiente.

 

Exkurs VI: Sprache

Landessprache ist Portugiesisch. Das war es dann auch. Wer es gewohnt ist, mit Englisch durch die Welt zu kommen, hat hier Pech. Schon im Vorfeld mussten wir englischsprachige Fahrer gesondert buchen. Die Erfahrung haben wir ausgerechnet im Hotel gemacht, wo wir abends etwas essen wollten. „Haben Sie Kartoffeln?“ Kopfschütteln. „Haben Sie Nudeln?“ Kopfschütteln. „Was haben Sie denn?“ Kopfschütteln. Spätestens jetzt kommen wir dahinter, dass nicht einmal in einem Hotel Englisch verstanden wird. In Tarrafal bekommen wir bei Ankunft einen Zettel mit den wichtigsten Informationen in die Hand gedrückt. "Breakfast from 8 – 10 am.“ Die beiden Frauen, von denen wir die Infos bekommen, schauen uns freundlich an. Rückfragen zwecklos.

 

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